Lipödem in Bielefeld

Bei einem Lipödem handelt es sich um eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die immer beidseitig auftritt. Sie kann an verschiedenen Stellen auftreten, am häufigsten zeigt sie sich jedoch an den Oberschenkeln, der Hüfte und dem Gesäß ("Reiterhosen"). Im weiteren Krankheitsverlauf können sich aber auch an den Unterschenkeln (Waden) und an den Armen Fettansammlungen bilden. Die betroffenen Bereiche sind sehr druck- und berührungsempfindlich und anfällig gegenüber Hämatomen. Zudem bilden sich Flüssigkeitseinlagerungen im Lipödem-Fettgewebe, die vor allem gegen Abend starke Schmerzen verursachen können.

Von einem Lipödem sind fast ausschließlich Frauen betroffen.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch in unserer Praxisklinik Dr. Blesse in Bielefeld informieren wir Sie umfassend über die Behandlungsmethode, ihre Chancen und Risiken und erklären detailliert den Ablauf der Operation. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und - je nach Fall - unter örtlicher Betäubung, im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose.

Hier injizieren wir zunächst eine betäubende Lösung, die das überschüssige Fettgewebe auflockert. So kann es leichter abgesaugt werden. Dazu verwenden wir sehr feine Kanülen, um die Lymphabflusswege bei dem Absaugen nicht zu verletzen.

Die meisten Patienten können die Praxisklinik noch am selben Tag wieder verlassen. Findet der Eingriff unter Vollnarkose statt, kann ein eintägiger Klinikaufenthalt ratsam sein. Nach der Operation sollten Sie für mehrere Wochen Kompressionswäsche tragen und die allgemeinen Hinweise zur Nachsorge beachten.

Die Behandlung eines Lipödems erfolgt in vielen Fällen zunächst konservativ, das heißt mit nicht-operativen Behandlungsmethoden. Hierzu gehört vor allem das Tragen von Kompressionswäsche (Strümpfe) und die Lymphdrainage, gegebenenfalls ergänzt durch eine entsprechende Hautpflege und Bewegungstherapie. Konservative Behandlungsmethoden wirken allerdings nur symptomatisch und temporär, das heißt nur so lange sie angewendet werden. Bei einer Behandlungspause verschlimmern sich die Beschwerden in der Regel wieder.

Die meisten unserer Patienten sind schon nach wenigen Tagen nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig und können ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Auf Sport und andere anstrengende körperliche Tätigkeiten sollten Sie allerdings mindestens 2-4 Wochen verzichten.

Da es sich bei der Fettverteilungsstörung um eine chronische, nicht heilbare Krankheit handelt, ist ein erneutes Auftreten der Fettansammlungen möglich, allerdings sehr selten. In diesen Fällen kann die Fettabsaugung nach einer gewissen Zeit wiederholt werden. Bei den meisten unserer Patientinnen ist dies jedoch nicht nötig.

Leider gehört die Liposuktion bei einem Lipödem noch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Die meisten Krankenkassen übernehmen nur die Kosten für konservative Behandlungsmethoden wie Kompressionstherapie und Lymphdrainage.

Bei einer Fettabsaugung beim Lipödem werden in einer Sitzung bis zu 5 Liter Fett (reine Fettmenge) abgesaugt. Sollte es erforderlich sein, mehr Fett (an unterschiedlichen Stellen) abzusaugen, sind hierfür mehrere Sitzungen erforderlich.

Die meisten unserer Patientinnen können nach einer Woche nach der Operation ihre Arbeit wieder aufnehmen - sofern es sich nicht um eine körperlich anstrengende Tätigkeit handelt. Der Heilungsverlauf dauert jedoch noch länger. Sie können ihn durch das Tragen von Kompressionswäsche positiv unterstützen.

Eine Lipödem-Operation hat keinen Einfluss auf eine geplante Schwangerschaft. Deshalb kann sie vor einer Schwangerschaft, aber ebenso nach Abschluss der Familienplanung durchgeführt werden. Für beide Zeitpunkte gibt es gute Argumente. Im Zweifelsfall sollten Sie sich an dem Leidensdruck orientieren, den Sie durch das Lipödem erleben.